Das Funktionsprinzip der Seilwinde ist der Menschheit schon seit vielen Jahrhunderten bekannt und wurde dementsprechend auch in der Historie schon vielfältig genutzt. Ohne elektrische Energie und technische Innovation blieb die Seilwinde für lange Zeit zwar ein nützliches Hilfsmittel, bequem war die Handhabung deshalb aber noch längst nicht. Erst durch Forschung und stetigen technischen Fortschritt konnten Hilfsmittel wie Seilwinden zu einem einfach bedienbaren und bequemen Hilfsmittel werden. Möchten Sie heutzutage eine Seilwinde anschaffen, so haben Sie fast schon die Qual der Wahl:
➤ Viele Seilwinden verschiedener namhafter Hersteller, noch dazu mit unterschiedlichsten Leistungsparametern, stehen zur Auswahl bereit und warten praktisch nur noch auf einen neuen Eigentümer
Damit Sie eine sinnvolle Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Seilwinde treffen, sollten Sie sich vorab bestimmte Fragen stellen. Neben dem verfügbaren Budget ist dies vor allem die Frage nach der Leistung, die eine Seilwinde haben muss, um wie vorgesehen eingesetzt werden zu können. Wichtigster Parameter ist hierbei die Zugkraft einer Seilwinde. Hat die Zugkraft einer Seilwinde laut Hersteller eine maximale Zugkraft von 10.000 kg, so würde dies bedeuten, dass unter optimalen Umständen ein Gegenstand mit einem Gewicht von 10 t gezogen werden kann. In der Regel wird je nach Gewicht empfohlen, insbesondere bei Bergefahrzeugen, eine hydraulische Seilwinde zu nehmen. Ansonsten kann in der Regel auf eine elektrische Seilwinde zurückgegriffen werden, dies ist jedoch von dem Gewicht der Last abhängig!
Bevor uns aber der Frage widmen welche Zugkraft Ihre Seilwinden haben sollte, widmen wir uns zunächst noch den physikalischen Grundlagen der Zugkraft – optimale Bedingungen für die Zugkraft der Seilwinde sind schließlich nur selten vorzufinden.
Physikalische Grundlagen der Zugkraft
Grundsätzlich ist die Zugkraft in der Physik als jene Kraft definiert, die an einem Gegenstand zieht. Eine Besonderheit der Zugkraft ist, dass sie vielfach im Rahmen von Vorgängen auftritt, bei denen überhaupt erst eine Zugmöglichkeit geschaffen werden muss. Ein ausgezeichnetes Beispiel ist die (hier: unkritische) Bergung eines Fahrzeugs:
- An definierten Stellen an Front und Heck lässt sich eine Abschleppstange mit entsprechender Öse hereinschrauben und dient so als sicherer Verbindungspunkt zum Haken einer Seilwinde.
- Wird die Seilwinde in Bewegung gesetzt, so wird die Zugkraft am zuvor dargestellten Verbindungspunkt auf das Fahrzeug übertragen und führt zu einer Bewegung in die gewünschte Richtung
- Auch Kranwinden funktionieren nach diesem Prinzip, wobei zu bewegende Lasten auch über einen entsprechenden Verbindungspunkt verfügen sollten.
Je nach Einsatzgebiet einer Seilwinde spielt aber nicht nur die Zugkraft der Seilwinde eine Rolle. So entscheidet beispielsweise die Beschaffenheit des Bodens und auch der Zustand der Bereifung über die nötige Zugkraft der Seilwinde für eine Bergung. Durch einen abschüssigen Boden wirken zusätzliche Kräfte.
Mit diesem Basiswissen können wir uns nun wieder der Frage widmen, wie viel Zugkraft eine Seilwinde haben sollte.
Auf den Punkt: Welche Zugkraft eine Seilwinde leisten sollte
Beantworten sollten Sie sich diese Frage, indem sie an typische Einsatzzwecke denken:
- Wo kommt die Winde zum Einsatz und wie wird diese montiert?
- Wie schwer sind die zu bewegenden Gegenstände?
- Und ist der Einfluss der Umgebung überhaupt abzuschätzen?
Unsere Kunden sind meist auf der Suche nach Seilwinden, die sie an einem Offroad-Fahrzeug oder auf einem Anhänger befestigen. Da in solchen Fällen das Fahrzeug bzw. der Anhänger als eine Art Gegengewicht dient, sollte sich die Festlegung der geeigneten Zugkraft zunächst am Gewicht des Fahrzeuges orientieren. Bei speziellen Windenanhängern ist dies weniger wichtig, da entsprechende Modelle meist über Konstruktionsmerkmale verfügen, die sozusagen das Gegengewicht erhöhen (beispielsweise Stützen und aufsetzbare Gewichte).
Als grobe Faustregel gilt, dass die Zugkraft der Seilwinde mindestens dem 1,5-fachen Gewicht entspricht. Bei einem Geländefahrzeug mit einem Gewicht von 3 t wäre dies also eine Zugkraft von 4,5 t. Welche maximale Zugkraft hingegen nicht überschritten werden sollte, ist ebenso verschiedene und ist letztlich nicht ohne Unsicherheiten zu beantworten.
Mit physikalischen „Tricks“ können Sie die Zugkraft Ihrer Seilwinde erhöhen
Die maximale Zugkraft Ihrer Seilwinde sollten Sie nicht durch das Ziehen schwererer Gegenstände überschreiten, denn so riskieren Sie nur einen Totalschaden der Seilwinde und auch Schäden am Befestigungsort der Winde. In der Regel ist auch die Zugkraft der Seilwinde an die Seile der Seilwinde angepasst und es kann bei einer Überbeanspruchung zu einem weiteren Schaden führen.
Dennoch können Sie sich die Gesetzte der Physik zu Eigen machen und die Zugkraft einer Seilwinde wie von Zauberhand erhöhen. Mithilfe einer Umlenkrolle (Prinzip Flaschenzug) können Sie die Zugkraft recht effizient verdoppeln. Allerdings sollten Sie jederzeit im Auge behalten, dass sich dann auch die Anforderungen an Seile, Befestigungen und auch an den Betrieb der Seilwinden ändern.
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